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Europäischer Dachs in TIERART

Über Dachse – auch "Meles meles" genannt

Dachse teilen ihren Bau nicht selten mit Rotfüchsen

17.9.2021

Der Europäische Dachs (Meles meles) ist in Mitteleuropa weit verbreitet und hier nicht als gefährdet einzustufen. Obwohl die auffällige maskenartige Gesichtsfärbung stark an einen Waschbären erinnern mag, gehört der Dachs zur Familie der Marder und stellt innerhalb dieser den größten Vertreter dar. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt bis zu 90 cm und ein ausgewachsener Dachs kann gut 17 kg schwer werden

Im Gegensatz zu anderen Marderartigen jagen Dachse nicht aktiv, sondern „sammeln“ ihre Nahrung viel mehr. Sie nutzen ein breites Nahrungsspektrum, welches je nach Jahreszeit entweder mehr pflanzliche oder tierische Komponenten enthält. Während der feuchten Frühjahrsmonate können beispielsweise Regenwürmer bis zur Hälfte der gesamten Nahrung des Dachses ausmachen. Zur trockenen Sommer- und Herbstzeit, wenn diese kaum verfügbar sind, weicht er auf andere Nahrungsquellen aus. Es werden u.a. Käfer, Larven, Beeren und Fallobst, hin und wieder auch Gelege von Bodenbrütern, sowie kleinere Reptilien und Nager gefressen. 

Schon gewusst…?

Dachs in TIERART

Sie sind perfekt daran angepasst, einen Großteil ihres Lebens unter der Erde zu verbringen.

Dachs in TIERART

Während der feuchten Frühjahrsmonate können beispielsweise Regenwürmer bis zur Hälfte der gesamten Nahrung des Dachses ausmachen.

Dachs in TIERART

Dachse machen es sich gemütlich: In etwa 5 m Tiefe befindet sich meist der „Wohnkessel“, der mit trockenem Laub, Moos oder Farn ausgepolstert wird.


Wie sieht die Lebensweise eines Dachses aus?

Die dämmerungs- und nachtaktiven Dachse leben meist abseits von Siedlungen sehr zurückgezogen in strukturreichen Landschaften mit Heckenbereichen und Gehölzen oder Wäldern mit ausgeprägter Strauchschicht, so dass man sie in der Regel selten zu Gesicht bekommt. Sie sind perfekt daran angepasst, einen Großteil ihres Lebens unter der Erde zu verbringen. Ihre kurzen kräftigen Beine mit den breiten Pfoten eignen sich hervorragend für das Graben von Erdbauten. Die Krallen der Vorderpfoten sind nach unten gebogen und speziell zu diesem Zweck sogar mehr als doppelt so lang wie die der Hinterpfoten ausgebildet. Die ausgedehnten unterirdischen Röhrensysteme der Dachsbauten werden meist in Hänge gegraben und nicht selten sogar mit Rotfüchsen geteilt. 

Dachse leben in Familien zusammen, die aus den Elterntieren, sowie dem jährlichen Nachwuchs und den Jungtieren des vergangenen Jahres bestehen. Die Bauten werden oft über viele Jahrzehnte hinweg genutzt, wobei jede Generation weitere Kammern und Gänge hinzufügt.  So können weitläufige unterirdische Gangsysteme aus mehreren Etagen entstehen, die über diverse Ein- und Ausgänge, sowie Gänge zur Luftzufuhr verfügen. In etwa 5 m Tiefe befindet sich meist der „Wohnkessel“, der mit trockenem Laub, Moos oder Farn ausgepolstert wird. Dieses Material wird regelmäßig zu Beginn des Frühjahres, wenn die Winterruhe beendet ist, gegen neues ausgetauscht – der Dachs macht dann sozusagen „Frühjahrsputz“.

Richtiges Verhalten beim Auffinden von Dachsen

Dachse sind in der Regel äußerst scheu. Sieht man sie bei Tage umherirren, kann dies darauf hindeuten, dass etwas nicht stimmt. Im Zweifel sollte man unbedingt eine Wildtierstation kontaktieren und nicht unüberlegt selbst handeln und versuchen, das Tier einzufangen. Dachse sind nämlich äußerst wehrhaft und können extrem fest zubeißen. Ihr etwas plumpes oder tapsig anmutendes Äußeres täuscht!

Dachse in der TIERART Wildtierstation

Bei TIERART konnten in den vergangenen Jahren immer wieder verwaiste oder verletzte Jungtiere aufgenommen werden. 2019 war ein junger Dachs beispielsweise orientierungslos alleine auf einer stark befahrenen Straße entdeckt worden. Das geschwächte Tier von etwa 12 Wochen wurde umgehend zu TIERART gebracht und dort fachkundig versorgt. Glücklicherweise konnte bis auf Dehydrierung keine Verletzung festgestellt werden und der kleine Dachs erholte sich schnell. Nach einigen Wochen wurde er schließlich wieder ausgewildert.

Bei der Aufzucht ist es sehr wichtig, dass die Dachse vor der Wiederauswilderung ihre natürliche Scheu zurückerlangen, um spätere Konflikte aufgrund einer möglichen Fehlprägung auf den Menschen zu vermeiden. Von Vorteil ist die Aufzucht in Gesellschaft von Artgenossen, damit die Tiere sich untereinander sozialisieren und ihr natürliches Verhalten bestmöglich ausleben können. Wichtig sind außerdem Versteckmöglichkeiten und Rückzugsbereiche, wo die Dachse ungestört sind. In der TIERART Wildtierstation stehen hierfür mehrere speziell angepasste Gehege zur Verfügung. 

Europäischer Dachs bei TIERART

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